Als sich die Musikgesellschaft Jens 1928 auflöste, entschlossen sich einige Bürger von Bellmund, dieser das Inventar (ohne Uniform) abzukaufen und eine eigene Musikgesellschaft zu gründen. In Folge durften die wackeren Musikanten an keinem wichtigen Anlass mehr fehlen. Seit 1929 wurden fast alljährlich im Winter Saalkonzerte veranstaltet. Um das Publikum anzulocken und um jedem etwas zu bieten, wurden nebst den musikalischen Beiträgen kleinere oder grössere Theatereinlagen aufgeführt.
Dem Brauche unserer schweizerischen Musikvereine folgend, nähmlich uniformiert aufzuterten, wurde 1938 die Anschaffung einer Uniform beschlossen. Nach den bewegten Kriegsjahren erfolgte 1946 die Einweihung der ersten Vereinsfahne.
Nach und nach wagte man sich auch an musikalisch ernsthaftere Aufgaben heran. 1951 folgte die erstmalige Teilnahme an einem kantonal-bernischen Musikfest, welches in Langenthal stattfand 1954 erhielten die Bellmunder Musikanten den ehrenvollen Auftrag, den seeländischen Musiktag durchzuführen.
Da die Zahl der Aktiven im Laufe der Jahre ständig zunahm, drängte sich eine Neuuniformierung, verbunden mit einer Neuinstrumentierung, auf. Nebst der Teilnahme an den seeländischen Musiktagen machte die Gesellschaft 1963 in St.Imier zum zweiten Mal an eimem kantonal-bernischen Musikfest mit.
Da die Jungbläser vermehrt Holzinstrumente bevorzugten, erfolgte sukzessive der Übergang von einer reinen Blechbesetzung auf eine flexiblere Harmoniebesetzung. Infolge des sehr erfreulichen Mitgliederzuwachses wurde 1976 eine weitere Neuuniformierung notwendig.
Die erstmalige Teilnahme an einem eidgenössischen Musikfest erfolgte 1976 in Biel, die sehr erfolgreich verlief. 1977 führte die Musikgesellschaft Bellmund zum zweiten Mal den seeländischen Musiktag durch. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens entschloss sich die MGB 1978 eine Jubiläums-Schallplatte als klingendes Dokument zu schaffen.
In den Jahren 1984 in Lyss und fünf Jahre später in Lagenthal nahm die Gesellschaft an zwei weiteren kantonal-bernischen Musikfesten teil. Zum 60-Jahr-Jubiläum wurde 1988 die zweite Vereinsfahne eingeweiht.
Zum dritten Mal führte die MGB 1995 den seeländischen Musiktag durch. Den absoluten Höhepunkt in der bisherigen Vereinsgeschichte stellt die Teilnahme am eidgenössischen Musikfest in Interlaken dar. Aus dem Bieler Tagblatt vom 1.Juli 1996 konnte man Folgendes entnehmen : "Die ausgezeichnete Verfassung der MGB (...) trug am eidg. Musikfest ihre Früchte: Mit 331 Punkte wurde in der 2.Klasse, Harmonie,
Abt. d, der 3. Schlussrang erreichte".
Heute sieht die Situation der MGB für solche Erfolge weit weniger gut aus. Bereits am kantonalen Musikfest 1999 in Huttwil, wurde sie auf dem Boden der Realität zurückgeholt und der erwartete Erfolg blieb leider aus. Die Anzahl der aktiven Musikanten im Verein nahm in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Einerseits wird das Freizeitangebot für die Jugendlichen immer breiter. Andererseits profitieren diejenigen, die sich entschliessen ein Instrument zu erlernen, von einer qualitativen Steigerung des Unterrichts. Dennoch, oder gerade trotzdem, wird es immer schwieriger, diese jungen Musikantinnen und Musikanten langfristig in einen traditionellen Dorfverein zu integrieren. Die MGB mit 30 Aktivmitgliedern (das jüngste 13, der älteste 80 Jahre alt) bemüht sich trotzdem sehr, dass man wieder an frühere Erfolge anknüpfen und mit gutem Gewissen in die Zukunft schauen kann.